In der akuten Phase einer Krise schaffen wir diesen Dynamiken einen angemessenen Raum, in dem sie bearbeitet und überwunden werden können, so dass sie im Alltag weniger stören. In enger Abstimmung mit den Kollegen der Bereiche Kommunikation, Recht und Management nehmen wir auch die Überforderung aus dem System, die vielfach die Basis für fehlerhafte Entscheidungen ist.
In der Prävention trainieren wir zudem den Umgang mit diesen intra- und interpsychischen Dynamiken und schaffen so ein Rüstzeug, welches im Ernstfall eine größere Handlungsfähigkeit ermöglicht. Die dabei zum Einsatz kommenden Techniken stammen aus Anforderungen, denen Hochsicherheitsorganisationen unterliegen und verfolgen das Ziel, sowohl Vertrauen wie auch die Sicherheit im Umgang mit dem Unerwarteten zu erhöhen.
Besonderes Augenmerk legen wir in der Krisennachbearbeitung auf die Vermeidung sogenannter Übertragungsphänomene, bei denen traumatisch erlebte Situationen innerhalb von Organisationen „vererbt“ werden können. In der Menschheitsevolution diente diese Strategie der Steigerung der Überlebenswahrscheinlichkeit. In Organisationen führt das jedoch dazu, dass Menschen auch Jahre nach einer Krise noch immer traumatisiert reagieren, selbst wenn sie zum Zeitpunkt der Krise noch gar nicht Teil der Organisation waren.
Während Krisen auf viele Weisen eine Chance für organisationales Lernen sind, stellt die Vererbung von Scham, Angst, Trauer und Verlust eine massive Wachstumsbarriere dar. Wir stellen in der Krisennachbearbeitung sicher, dass das Lernen den Handlungsspielraum erweitert (anstatt ihn einzuschränken).